Alkanna

Alkanne, Raublattgewächs, Boraginaceae

Gattung:

Alkanna umfasst etwa 66 Arten (Kew 2022), die von Marokko bis zur Slowakei, zum Iran und Jemen verbreitet sind. Mannigfaltigkeitszentrum ist Anatolien.
 

Alkanna tinctoria

Färber-Alkanne,
Alkanna tinctoria  
Raublattgewächs, Boraginaceae

 

Steckbrief:

10−30 cm hohe, borstig grau behaarte Staude mit verkehrt-eilanzettlichen bis lanzettlichen, sitzenden Blättern und leuchtendblauen Kronblättern. Tragblätter schmal-eiförmig, etwa so lang wie der borstige Kelch. Blütezeit Mai bis Juni.
 

Heimat:

In 5 Unterarten vom Mittelmeergebiet und Osteuropa bis Südwest-Asien.
 

Nutzung:

Sehr selten als Zierpflanze, aber bereits aus dem 16. Jahrhundert bekannt (Hegi 1975). Aus der Wurzelrinde wurde ein Farbstoff für die Kosmetik und Lebensmittelindustrie hergestellt. Dieses sogenannte Alkannin färbt in fettiger, öliger Umgebung tiefrot, in basischer Umgebung violett. Durch den Gehalt an Alkaloiden spielt die Art als Färbepflanze heute kaum mehr eine Rolle.

 

Ausbreitung:

DEUTSCHLAND:
1908 angegeben für den Hafen von Mannheim in Baden-Württemberg (Zimmermann 1913, Hegi 1975) und 2006 im alten Botanischen Garten Göttingen in Niedersachsen (Schmidt & al. 2009).
ÖSTERREICH: ---
SCHWEIZ: ---

Weitere Art:

Alkanna orientalis

In Südwest-Asien von Anatolien bis zur Arabischen Halbinsel und bis in den Iran ist die Östliche Alkanne, Alkanna orientalis, beheimatet. Sie wird sehr selten als duftende Zierstaude genutzt und wird für das Gebiet als sehr selten verschleppt angegeben,
So 1912 im Ludwigshafener Hafen in Rheinland-Pfalz (Zimmermann 1913) und 1995 an der Selke bei Gatersleben in Sachsen-Anhalt (Herdam 1996). Die Art ist in der deutschen Florenliste (Hand & Thieme 2023) nicht angegeben.

Quellen:

Hand R. & Thieme M. (2023): Florenliste von Deutschland (Gefäßpflanzen), begründet von Karl Peter Buttler. https://www.kp-buttler.de/florenliste/index.htm

Hegi G. (1975): Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Band 5 (Teil 1). 3.Aufl. – Paul Parey, Berlin und Hamburg. 678 S.

Herdam H. (1996): Neufunde und Nachträge zur „Neuen Flora von Halberstadt“ – 3. Mitteilungen. Abhandlungen und Berichte des Museums Heineanum 3: 9-65.

Kew (2022): Kew science – Plants of the World Online - Plants of the World Online | Kew Science

Schmidt W., Dölle M., Bernhardt-Römermann M. & A. Parth (2009): Neophyten in der Acerkbrachen-Sukzession – Ergebnisse eines Dauerflächen-Versuches – Tuexenia 29: 236-260.

Zimmermann F. (1913): 1. Nachtrag zur Adventiv- und Ruderalflora von Mannheim, Ludwigshafen– Pollichia 27-28: 1-44.