Acmella

Jambu, Korbblütler, Asteraceae

Gattung:

Acmella umfasst etwa 32 Arten (Kew 2022) der Tropen und Subtropen.
 

Acmella oleracea 

Prickelndes Jambu,
Prickelnder Husarenknopf, Parakresse,
Acmella oleracea  (Syn.: Spilanthes oleracea)
Korbblütler, Asteraceae

 

Steckbrief:

Bis 50 cm hohe bzw. breite Einjährige mit gegenständigen, gestielten Blättern und dreieckig-eiförmigen, am Rand meist gezähnten Blattspreiten. Blütenstände lang gestielt, achselständig und körbchenförmig mit gelben Röhrenblüten und anfangs roten Spreublättern. Blütezeit Mai bis Oktober.
 

 


 

 

Heimat:


Zentrales Südamerika, dort in Kultur aus Acmella alba entstanden (Jäger & al. 2008).
 

Nutzung:

In den Tropen und Subtropen als Gemüse und traditionelle Heilpflanze kultiviert. In Mitteleuropa eher als Kuriosum, wofür auch die vielen Volksnamen wie „Prickelkopf“, „Brausepulverpflanze“, „Zahnwehpflanze“ oder „Augapfelpflanze“ sprechen. Die rohen Blätter erzeugen auf der Zunge ein prickelndes Gefühl ähnlich dem von Brausepulver.

Ausbreitung:

DEUTSCHLAND:
2022 als Beikraut in Gurken-Topfkulturen in Stegaurach nahe Bamberg in Bayern (Meierott & al. 2024), 1909 auf einem Kartoffelacker bei Darmstadt in Hessen (Zimmermann 1913) und ehemals mit Ölfrüchten eingeschleppt im Osnabrücker Hafen in Niedersachsen (Weber 1995). Die Art ist in der deutschen Florenliste (Hand & Thieme 2023) nicht angegeben.
ÖSTERREICH: ---
SCHWEIZ: ---

Weitere Arten:

Acmella decumbens

Das Kriechendes Jambu, Acmella decumbens, auch Liegende Fleckenblume genannt, stammt aus niederen Lagen Argentiniens, Brasiliens, Paraguays und Uruguays und kam als Ölfruchtbegleiter ins Gebiet (Breitfeld & al. 2021), so sich lokal etablierend in Nordrhein-Westfalen (Hassler 2020, Hand & Thieme 2023). Subspontan u.a. auch in den Niederlanden (FLORON 2021).
 

Acmella oppositifolia

Das Gegenblättriges Jambu, Acmella oppositifolia (Syn.: Heliopsis buthalmoides) ist in Mittelamerika beheimatet und tritt im Gebiet sehr selten eingeschleppt auf, so in Brandenburg (Hand & Thieme 2023), Mecklenburg-Vorpommern (Hassler & Muer 2022), 1915 und 1926 im Hafen von Neuß und früher mehrfach bei der Ölfabrik in der Ürdinger Rheinwerft in Nordrhein-Westfalen (Bonte 1930, Hand & Thieme 2023), Sachsen (Hand & Thieme 2023) und Sachsen-Anhalt (Hassler & Muer 2022).
 

Quellen:

Bonte L. (1930): Beiträge zur Adventivflora des rheinisch-westfälischen Industriegebietes. Verh. D. naturh. Ver. D. preuß. Rheinlande und Westfalens 86: 141−255.

Breitfeld M., Hertel E. & Baumann A. (2021): Flora Adventiva – Eine Zusammenstellung der in Deutschland nachgewiesenen Pflanzen, welche nicht in den Bestimmungswerken erwähnt werden; Markneukirchen, 677 S.

FLORON (2021): Floron Verspreidingsatlas Vaatplanten – www.verspreidingsatlas.nl

Hand R. & Thieme M. (2023): Florenliste von Deutschland (Gefäßpflanzen), begründet von Karl Peter Buttler. https://www.kp-buttler.de/florenliste/index.htm

Hassler M. (2020): Flora von Deutschland - https://worldplants.webarchiv.kit.edu/D/index.php?name=Acmella%20decumbens



Hassler M. & T. Muer (2022): Flora Germanica. Bildatlas der deutschen Flora. Mit Artbeschreibungen von Thomas Meyer. Unter Mitarbeit zahlreicher Spezialisten und Revisoren. - Band 1 und Band 2, zus. 1712 S., Ubstadt-Weiher.

Jäger E. J., Ebel F., Hanelt P. & Müller G. K. (2008): In: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum, 874 S.

Kew (2023): Kew science – Plants of the World Online - Plants of the World Online | Kew Science

Meierott L., Fleischmann A., Klotz J., Ruff M. & W. Lippert (2024): Flora von Bayern – Haupt Verlag, Bern, 4 Bände.

Weber H. (1995): Flora von Südwest-Niedersachsen und dem benachbarten Westfalen – H. Th. Wenner, Osnabrück.

Zimmermann F. (1913): 1. Nachtrag zur Adventiv- und Ruderalflora von Mannheim, Ludwigshafen– Pollichia 27-28: 1-44.