Acacia

Akazie, Hülsenfrüchtler, Fabaceae

Gattung:

Acacia umfasst etwa 1086 Arten (Kew 2022) und ist von Madagaskar bis Australien verbreitet. Mannigfaltigkeitszentrum ist Australien. Nur etwa ein Dutzend Arten kommen ursprünglich außerhalb Australiens vor. Acacia saligna, eine bisher aus dem Gebiet subspontan nicht bekannte Art, wurde 2017 in die EU-Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung aufgenommen (Nehring & Skowronek 2023).
 

Acacia dealbata

Silber-Akazie,
Acacia dealbata  
Hülsenfrüchtler, Fabaceae

 

Steckbrief:

Bis etwa 10 m hoher Baum oder Strauch mit fein gefiederten Blättern. Borke älterer Bäume glatt, graubraun, junge Triebe sind grau, behaart, bereift. Blätter zweifach gefiedert, Fiedern 5–12 cm lang, silbergrün bis gelblichgrün, flaumig behaart. Blüten in achselständigen Rispen oder Trauben, gelb, mit zahlreichen, langen Staubblättern. Frucht eine 3–8 cm lange, rot-braune bis später schwarze, kaum eingeschnürte Hülse, Samen elliptisch und flach. Blütezeit März bis Mai.
Verwechslungsmöglichkeit: Die ebenfalls in Australien beheimatete und im Mittelmeergebiet lokal eingebürgerte Mearns Akazie, Acacia mearnsii, unterscheidet sich von der Silber-Akazie u. a. durch blassgelbe Staubblätter und Fruchthülsen, die zwischen den Samen eingeschnürt sind. Die Art ist aus dem Gebiet bisher noch nicht bekannt.
 

Heimat: 

Südost-Australien, Tasmanien.
 

Nutzung:

Ziergehölz, auch in Sorten wie `Bon Accueil´ oder `Gaulois Astier´ (ENA 2016). In Südeuropa auch zur Schnittblumengewinnung und zur Parfümherstellung angepflanzt.
 

Ausbreitung:

Um 1860 nach Cannes in Südfrankreich gekommen und hier wegen ihrer Blüte im Spätwinter besonders reichlich kultiviert. Möglicherweise hat die Art aber auch schon früher Europa erreicht (Krumm & Vitková 2016). Vermehrt sich im Gebiet vor allem über unterirdische Ausläufer.
DEUTSCHLAND: ---
ÖSTERREICH: ---
SCHWEIZ: 
Im südlichen Tessin und im Kanton Genf mehrfach verwildert (Bellosi & al. 2011), sonst ganz vereinzelt wie am Neuenburger See, im Kanton Wallis und im Kanton St. Gallen (Infoflora 2023). Subspontan wahrscheinlich nur im Tessin und in Genf.
ANDERE LÄNDER:
In großen Teilen der Erde, so etwa in Frankreich (INPN 2021), Portugal und Spanien (EUStA 2022).

Quellen:

Bellosi B., Selldorf P. & Schönberger N. (2011): Exploring the Flora on Inert Landfill Sites in Southern Ticino (Switzerland) – Bauhinia 23: 1-16.

ENA (2016): Namensliste Gehölze – International standard ENA 2016−2020, European Plant Names Working Group.

EUStA (2022): Globale Datenbank der EUStA. In: EPPO Global database, Paris, Frankreich: EPPO. 1 S. https://gd.eppo.int/

Fischer M., Oswald K. & Adler W. (2008): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol; 3., verb. Aufl. der „Exkursionsflora von Österreich“ (1994). – Linz: OÖ Landesmuseum; 1392 S.

 

Infoflora (2023): Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora – https://www.infoflora.ch/de/

INPN (2021): Inventaire National du Patrimoine Naturel – plants in french territories - https://inpn.mnhn.fr

Kew (2022): Kew science – Plants of the World Online - Plants of the World Online | Kew Science

Krumm F. & Vitková L. (2016): Eingeführte Baumarten in europäischen Wäldern: Chancen und Herausforderungen. European Forest Institute. 456 S.

Lorek, M. 2016: Acacia dealbata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/acacia-dealbata.html

Nehring S. & S. Skowronek. (2023): Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 - Dritte Fortschreibung 2022 (bsz-bw.de) BfN-Schriften 654-2023